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Historie der Bassgitarre



Historische Hinweise auf die Entwicklung des Kontrabasses sind oft sehr vielschichtig, verzweigt und häufig auch widersprüchlich, doch im großen und ganzen kann man sagen, daß die Anfänge dieses Instruments im 12. Jahrhundert, mit der Einführung der Mehrstimmigkeit, zu finden sind. Zu dieser Zeit waren noch die Gamben üblich. Aus ihnen entwickelte sich mit der Zeit der heutige Kontrabaß. Die Gamben gab es in verschiedenen Stimmlagen von Sopran bis Baß. Die ursprüngliche Baugröße war die „Viola da gamba", welche dem heutigen Cello entspricht. Die Gamben variierten in ihrer Größe und in ihrer Saitenzahl. So gab es die 3-saitige Kleinbaßgambe, die 6-saitige Großbaßgambe, die bis zu 2 m groß war, und die 5-saitige Subbaßgambe, welche über 2 m maß. Typisch für die Gamben waren der lange Hals, das breite Griffbrett, die C-Löcher, der Menschen- oder Tierkopfstatt einer Schnecke und die 9 Bünde. im 12. Jh. entstand dann der „Bassus", der mit seinen Bünden und den C-Löchern an die Gamben erinnert.
Er sieht stark einer Gitarre ähnlich und hat 9 Saiten. 
Die nächste wichtige Etappe der Entstehungsgeschichte des größten Streichinstrumentes beginnt in der ersten Hälfte des 16. Jh.s mit der Entwicklung des „Violone", der nach seinem Erfinder auch „Kontrabaß Ganassi" genannt wurde. Diese Baßart ähnelt ebenfalls einer Gitarre, hat 9 Bünde und 6 Saiten, die inzwischen über einen Steg führen. Dies alles zeigt die Verwandtschaft mit der Familie der Gamben. Stimmlich ist der Violone jedoch mit der Lautenfamilie verwandt. Darauf deutet die dazwischenliegende Terz in seiner Stimmung E, A, D, F, H, E hin. 
1585 wurde von Ventura Linarol das erste Instrument, das der heutigen Stimmung schon sehr nahe kommt, entwickelt:
Der „Violone da gamba". Er ist durchgehend in Quarten gestimmt: E, A, D, G, C, F. Seine Form erinnert schon stark an die des Kontrabasses, und er besitzt inzwischen auch F-Löcher statt C-Löcher, jedoch hat er noch 6 Saiten. 
Prätorius erfand Anfang des 17. Jh den „Violon da gamba Sub-Bass", welcher nur noch 5 Saiten hatte und, abgesehen von der tiefen D-Saite, die heutige Stimmung besaß (D, E, A, D, G). Prätorius hatte die Idee, diesen Violon mit den kleineren Bässen als Alt- und Tenorstimmen für ein Bass-Quartett einzusetzen. Außerdem setzte er alle Bässe als einen Chor in seinen mehrstimmigen Konzerten ein, merkte jedoch schnell, daß es „gar zu sehr in einander summet und murmelt" ... „So habe ich befunden, daß es ungleich annehmlicher und anmuthiger sei, die ,rechte' Violon de gamba zu den Obern- und Mittelstimmen, den gar großen Sub Baß aber in der Octave zum Baß zu gebrauchen, da es denn von fernen, als ein tiefer Untersatz und Sub Baß in einer Orgel, gehöret wird." Also setzte er die Violonen als Ober- und Mittelstimmen ein und den Violon da gamba Sub-Baß als Unterstützung der Bässe eine Oktave tiefer als diese, so daß die Baßstimmen jetzt denen einer Orgel ähnelten, wie er meinte.


Im 17. Jh. wurde dann der 4-saitige Kontrabaß mit der heutigen Stimmung E A D G entwickelt, vermutlich von Michele Todini. Auf jeden Fall war er derjenige, der den Viersaiter das erste Mal bei einem öffentlichem Konzert, 1676 in Rom, einsetzte.

Im 17. und 18. Jh. wurde viel mit dem Bau des Kontrabasses experimentiert, woraus sich viele wichtige Erfindungen ergaben: Zum Beispiel, daß die Darmsaiten nun mit Kupfer umwickelt wurden, um somit besser die tiefen Sub-Kontratöne spielen zu können. Aber auch die Technik der Wirbel wurde mit dem Ergebnis einer besseren Stimmbarkeit verbessert. Außerdem versuchten viele Geigenbauer den Kontrabaß an das Violoncello anzugleichen, was ihnen aber nicht gelang, weil es an der schwierigen Handhabung scheiterte.

Inzwischen wurde auch der 3-saitige Kontrabaß erfunden und die 4-, 5- und mehrsaitigen Kontrabässe verloren zusehends an Bedeutung. Ende des 18. Jh.s wurde in Deutschland und Österreich der Viersaiter wieder eingeführt, während man in Italien, Spanien, Frankreich und England den Dreisaiter wegen seines vollen Klangvolumens und seiner Tonschönheit bevorzugte. Doch bei den Dreisaitern gab es ebenfalls verschiedene Arten. Die in Quarten gestimmten Instrumente (A, D, G) bevorzugte man in Italien und Spanien, die in Quinten gestimmten (G, D, A), waren in Frankreich und England üblich. Beide hatten jedoch Nachteile. Der in Quarten gestimmte Baß hatte einen sehr geringen Tonumfang und der in Quinten gestimmte war schwer spielbar, später dann wurde die zu geringe Lautstärke ein weiteres Problem. Anfang der 30er Jahre begann man mit Versuchen den Kontrabass lauter zu bekommen, es begann die Ära der Bassgitarre.  

Der erste E-Bass wurde dann bereits in den 1935er-Jahren entwickelt und basierte auf zwei Instrumentenfamilien: dem Kontrabass und der Gitarre bzw. E-Gitarre. Der erste kommerziell vermarktete 4-saitige E-Bass wurde von der Firma Audiovox Manufacturing Co. hergestellt, die Model #736 „Electronic Bass Fiddle“. Dieses Instrument mit seinem radikal neuen Design gilt heute als die erste kommerziell gefertigte elektrische Bass-Gitarre; sie erschien 15 Jahre vor dem weitaus bekannteren Fender Precision Bass.

Die Model #736 „Electronic Bass Fiddle“ war mit Bünden ausgestattet und für eine horizontale Spielweise ausgelegt. Das Instrument wurde zu einem Listenpreis von $65 verkauft. Audiovox hat bis zur Geschäftsaufgabe um das Jahr 1950 etwa 100 Exemplare dieses E-Basses produziert. Der kommerzielle Erfolg dieses Vorgängers des E-Basses blieb relativ unbedeutend.

Der Inhaber der Firma Audiovox Manufacturing Co. war der Musiker und Entwickler Paul Tutmarc. Er entwickelte eine Reihe von Saiteninstrumenten, darunter elektrisch verstärkte Kontrabässe, Bass- und Hawaii-Gitarren. In den 1930er Jahren begann er mit der elektrischen Verstärkung von Musikinstrumenten, darunter Piano, Zither und Klassische Gitarre, zu experimentieren. Er stattete diese Instrumente mit einem Tonabnehmer aus einem drahtumwickelten Magneten aus und konnte so ihren Klang mit einem umgebauten Radio der Marke Atwater-Kent wiedergeben.


Die Geschichte des Elektrobasses wie wir ihn heute kennen, beschränkt sich eigentlich auf die letzten 60 Jahre. Wenn wir mehr über den Bass im allgemeinen erfahren wollen,müssen wir weiter zurück in die Geschichte schauen. Genau gesagt spaltet sich die Entstehungsgeschichte des E-Basses in zwei verschiedene Linien auf, nämlich in die des Kontrabasses und diejenige der E-Gitarre (bzw. deren Vorläufer: die Akustik-Gitarre). Die Geschichte des Kontrabasses reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Damals entstanden die ersten Bass-Gamben (Bass-Viola da Gamba), die verwandt mit den Lauten und den Violinen sind. Das äussere Erscheinungsbild ähnelt dem heutigen Kontrabass schon sehr stark. 

Die meisten Instrumente hatten Bünde, besassen sechs oder mehr Saiten und wurden in erster Linie mit dem Bogen gestrichen. Im Jahre 1585 kam die noch heute gültige Kontra- und E-Bass-Stimmung auf (E-A-d-g). Es gab eine grosse Vielfalt an Instrumenten, die sich neben unterschiedlicher Saitenzahl und Stimmung auch in Grösse, Form und Mensurlänge unterschieden. Die meisten dieser Punkte gibt auch heute immer noch Anlass zu Diskussionen unter E-Bass-Herstellern. Um 1800 begann sich der Kontrabass als Viersaiter in der Quartenstimmung zu etablieren. Es wurden aber auch damals schon Fünfsaiter gebaut.

Als Erfinder des E-Basses gilt eigentlich Leo Fender. Er hat im Prinzip ein völlig neues Instrument geschaffen, das auch heute noch als Standard.Es gibt aber zwei wesentliche Trends, die sich herauskristallisiert haben. Einerseits haben wir Bässe, die klar auf Tradition ausgerichtet sind (all die Precision- und Jazzbasskopien), andrerseits gibt es Instrumente, die neue Sounds durch neue Technologien ermöglichen. Auch haben wir heute nicht mehr nur Viersaitige E-Bässe, sondern ebenso Fünf- und Sechssaitige, wie auch 12saitige und noch vieles mehr. Zur Zeit ist auch ein Trend zu Akoustikbassgitarren auszumachen, der erst während der letzten zwei, drei Jahren entstanden ist. Grundsätzlich besteht jeder E-Bass aus einem Korpus und einem Hals. Je nach Konstruktion sind diese beiden Teile verschraubt, verleimt oder aus einem Stück Holz (durchgehend). Das am meisten verwendete Material ist Holz. Hier bedient man sich unterschiedlichster Kombinationen. Die üblichsten für den Korpus sind wohl Ahorn, Esche oder Erle. Der Hals besteht sehr oft aus Ahorn (verschiedenste Arten). Natürlich wurden immer wieder Versuche mit anderen Materialien gemacht, zum Beispiel mit Plexiglas, Aluminium oder Graphit. Letzteres hat sich in dieser Sparte wohl durchgesetzt. 

Es gibt aber auch Bässe, die vollkommen aus Graphit bestehen. Diese Instrumente haben einen neutralen, ausgewogenen Sound, weil Graphit praktisch keine Resonanzen aufweist. Jeder E-Bass benötigt Tonabnehmer, um überhaupt einen Sound produzieren zu können. Es gibt verschiedenste Arten von Tonabnehmern. 

Grundsätzlich kennen wir solche, die die Saitenschwingungen über Vibration in ein elektrisches Signal umsetzten, nämlich die Piezo-Tonabnehmer. Die andere Tonerzeugung basiert auf Umwandlung von Schwingung eines metallenen Materials in einem Magnetfeld in elektrische Schwingung. Hier gibt es auch mehrere Möglichkeiten von Tonabnehmern: Single-Coils, Humbucker, Double-Coils usw. Nicht zu vergessen sind die Saiten selber. Diese machen einen wichtigen Teil des heutigen Bass-Soundes aus. Nur durch ausgefeiltere Techniken beim Herstellungsprozess sind solch brillante Sounds möglich, die eben heute auch angesagt sind.





1960 brachte Fender dann den Jazz-Bass auf den Markt. Er hatte im Gegensatz  zum Precision-Bass zwei Tonabnehmer und einen schmaleren Hals. Diese beiden Modelle wurden zu absoluten „Classisc“ und sind heute noch sehr beliebt und gefragt, gerade die Modelle, die vor dem Firmenverkauf  an CBS bei Fender gefertigt wurden.Auch die Firma Gibson kam kurz nach Leo Fender mit E-Bässen auf den Markt, von denen der EB 0 einer der erfolgreichsten war. Die Firma Rickenbacker wurde mit ihrem 4001 bekannt, der auch weite Verbreitung erfuhr. 

Eine deutsche Firma namens Höfner verdankt ihren anfänglichen Erfolg auf dem Bass-Sektor wohl dem Beatle Paul McCartney, der einen ihrer Bässe, nämlich das Violin-Bass-Modell 500/1 spielte. Das Design wurde am ersten Gibson Bass, dem EB 1 nachempfunden. 

Die 50ger Jahre verstrichen allerdings noch größtenteils in der Unaufdringlichkeit der Kontrabasslautstärke. Erst in den 60ger Jahren setzte sich der E-Bass wirklich durch und verdrängte somit den Kontrabass aus der Popmusik. Bassisten wie James Jamerson, John Entwistle, Paul McCartney verhalfen dem Bass zu einer nicht nur grundlegenden  Aufgabe, die er auch heute noch auf alle Fälle erfüllt und auch nicht verlieren wird. 

In den 70ger Jahren trat der Fretless-Bass in Erscheinung, gefeatured durch Jaco Pastorius, der diesem Instrument vehementes Leben einhauchte. Er wurde einer der wichtigsten Vertreter des Electric Jazz. Der Klang des Fretless-Basses ähnelt wieder mehr des Kontrabasses, da die Einschwingungsphase der Saiten länger dauert als beim bundierten Bass. 

Im Laufe der 80ger Jahre drängten immer mehr Basshersteller auf den Markt. Die oftmals kleinen Anbieter konnten aufgrund der Flexibilität, die sie wegen ihrer überschaubaren Firmengröße beibehalten konnten, mehr auf individuelle Bedürfnisse der Bassisten eingehen. Die Auswahl der Hölzer wurde differenzierter, die Elektronik der Bässe wurde aktiv mit Strom versorgt und ausgefeilter. Es kamen Midi-Interfaces auf den Markt, die es ermöglichten, via Bass Keyboard oder Sampler-Sounds anzusteuern. Der allgemeine Standart der Bässe glich sich dem gestiegenen Standart der Musiker selber an. Ned Steinberg brachte einen Bass ohne Kopfplatte (Headless) heraus, der dazu noch einen Graphithals hatte, sich also nicht verziehen konnte und auf allen Stellen des Halses gleichbleibend gute Tonqualität aufwies.

5-, 6- und 8-saitige Bässe gab es auch schon früher, nur hatten sie sich bis dahin nicht durchgesetzt. Durch die Notwendigkeit mit Keyboardbässen konkurrieren zu müssen, wurde der 5-Saiter mit tiefer H-Saite zum Standartgerät. Solistische Ansprüche gaben dem 6-Saiter seine Daseinsberechtigung. In diesem Zusammenhang seinen Anthony Jackson und John Patitucci erwähnt . Die Firma Warwick kam daraufhin 1991 mit dem 7-Saiter auf den Markt, und auf der Musikmesse 1992 in Frankfurt war auch ein 12-saitiges Instrument dieser Firma zu bewundern. Allerdings handelt es sich um einen 4-Saiter, bei dem sich zu jeder Bass-Saite 2 Oktavsaiten hinzugesellen und nicht um ein Surfbrett.

Ebenso wie bei der E-Gitarre ist die Entwicklung faktisch abgeschlossen,seit Anfang der 80er Jahre kam keine grundlegende Neuentwicklung auf den Markt, mal abgesehen von den Modelling-Gitarren, die aber auf den selben Grundlagen beruhen nur mit anderer Tonabnahmersystem. Diese Technologie hat sich zumindest auf dem Terrain der Bassgitarre (bisher) nicht durchgesetzt.