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Mastering



Mastering stellt das letzte kreative Bindeglied zwischen der Musikproduktion und der Vervielfältigung im Presswerk dar. Ein gutes Mastering kann helfen, eine Musikproduktion optimal in Szene zu setzen. Durch die einzelnen Schritte des Masterings kann die Aufnahme deutlich an klanglicher Ausgewogenheit, Druck und Durchsetzungsfähigkeit gewinnen; die Produktion erhält hier den letzten Feinschliff und damit oftmals die nötige klangliche Präsenz, um auch im Vergleich zu anderen Titeln konkurrenzfähig zu sein.

Was Mastering nicht ist, ist eine sagenhafte Wunderwaffe, welche aus jeder Aufnahme eine Top Ten Produktion macht. Wenn der Song schon vorher schwächelt kann auch noch so intensives Mastering keinen Hit daraus machen. Aber bei den meisten aktuellen Chart-Produktionen geht es nicht mehr um Soundqualität an sich sondern nur noch um Lautheit. Da wird gemastert bis das Levermeter auf der 0 dB Marke klebt. Dabei wird eine eigentlich gute dynamische Produktion bewusst technisch zerstört. Warum??? Das menschliche Gehör hat die Eigenschaft, laute Geräusche als näher und damit interessanter einzustufen. Und daher empfinden wir laute Musik als besser.

Dies ist der Hauptgrund für den derzeit grassierenden Loudnesswar. Jedes Masteringstudio versucht ihre Produktionen noch ein halbes Dezibel lauter zu machen und damit die Musik noch kaputter. Stark komprimierte Musik ermüdet unser Gehör sehr schnell und so klingt sehr bald alles gleich. Ich persönlich sehe die Notwendigkeit des Masterings, aber dem Loudnesswar schliesse ich mich nicht an. Um ein einigermassen brauchbares Mastering zu erstellen bedarf es schon einiger Kenntnisse und Erfahrung, aber besonders viel Ruhe und Zeit. 

Ein Master sollte niemals "auf die Schnelle" oder unter Stress erstellt werden, kommt nix dabei raus. Am Besten von professionellen Studios mastern lassen, oder wenn man es wie ich selber macht dann mindestens 1 Woche nach Abschluss der Aufnahmearbeiten warten und vor Beginn des Masterings 1 oder 2 seiner Lieblings CD's anhören.

Typische Arbeitsschritte im Mastering sind:  Korrektur der Frequenzbalance mit Equalizern - Dynamikbearbeitung mit Stereo- und Multibandkompressoren zur Erhöhung von Druck und Lautheit - Entfernung von Störgeräuschen wie Rauschen, Brummen, Knacksen - Angleichen mehrerer Titel aneinander (z.B. im Falle eines Albums oder einer Compilation) - Formatspezifische Bearbeitung (z.B. für Vinyl oder für CD) - Einhaltung der für die Pressung wichtigen technischen Normen.


Für das Mastering wird ausschliesslich Logic und Izotope Ozone verwendet, ansonsten keine weitere Hard oder Software, abgehört wird über die KSD C-5 Reference Monitore sowie  AKG K702 bzw. AKG 712 Kopfhörer. Wichtig ist auf jeden Fall die Raumakustik, jedoch ist die im Homerecordingbereich meist alles andere als gut. Daher in die bestehende Abhörsituation so intensiv wie möglich einhören, besonders vor Begin des Masterings. Also am Besten eine Compilation von seinen Lieblingssongs aus kommerziellen CD's anhören...ruhig mal 1 oder 2 Stunden "nur" Musik hören. Hierdurch wird das Gehör auf die Abhöre frisch "kalibriert"

Ich habe mir als Basis einen Song in Logic angelegt in dem im Kanalzug das Ozone Plug In sitzt. Das gebouncte Stereofile wird in diese Spur importiert und anschliessend "beschnitten". Hiermit ist das Enfernen der Vorlaufzeit am Anfang des Stückes gemeint, allzuoft sind hier noch Nebengeräusche die dann als kurze Knackser auf der fertigen Produktion zu hören sind.

Danach wird die gesamte Audiospur normalisiert, was bedeuted das Logic das Material auf seine Lautheit analysiert und diese auf einen bestimmten Pegel anhebt. Allerdings sollte dem Material schon beim Abmischen ein Headroom von -3 bis -4 dB unter der Null Marke verschafft worden sein. Fade In's bzw Fade Out's werden erst nach dem Komprimieren gesetzt.


Ich bin zwar mit Haut und Haar Musiker und Gitarrist aber nicht unbedingt ein Audioengineer. Diese Aussage trifft wohl auf sehr viele Musiker zu und Mastering ist nunmal eine ziemlich heikle Angelegenheit. Aus diesem Grund verwende ich als Ausgangsbasis Werkspresets des Ozone 5. Nach vielen Tests kann ich gerade Ozone eine sehr gute Auswahl an Presets bescheinigen. Einige werden jetzt die Nase rümpfen, doch ich habe mit dieser Methode schon recht ansehnliche Ergebnisse erzielen können.Natürlich werden diese Presets an das jeweilige Songmaterial angepasst. Möchte aber nochmals erwähnen, der größte Teil des Masterings findet beim Abmischen statt. Verwendung findet eine Multibandkompression mit 3 Frequenzbändern, bei der relativ gleichmässig und mit vergleichsweise niedriger Ratio komprimiert wird, Ratio etwa 2-3:1 und Threshold bei ca.-15 bis -30 je nach Ausgangsmaterial. Maximizer arbeitet bei ca. -2 bis -5 Threshold im IRC II Modus. Exciter erzeugt Höhen ab ca. 6.3 kHz mit einer Anhebung von etwa 4 bis 7 dB.

Ansonsten wird noch ein Equalizer von Ozone verwendet, mit dem der allerletzte klangliche Feinschliff vollzogen wird. Mehr verwende ich beim Mastering nicht. Das Mastering soll ja auch nicht den gesamten Charakter des Songs verändern nur Verdichten, mehr Druck und den Gesamtpegel anheben. Ausgesteuert wird auf -1 bis -2 dB in der Summe.


Auch nach der Bearbeitung und Kompression durch Ozone ist das Mastering noch nicht gänzlich abgeschlossen. Zunächst wird der Song in die endgültige Form gebracht, hierzu wird als Erstes ein Fadeout gesetzt. Ich setze den Cursor auf die Position, welche als letzte auf der CD zu hören sein soll. Danach gehe ich in der Timeline 6-7 Sekunden zurück und markiere diesen Bereich. Im Auswahlmenü wähle ich eine leicht logarithmische Fadeout-Kurve, welche Anfangs die Lautstärke stärker absenkt und in den letzten 4 Sekunden dann flacher ausläuft.Nachdem das Fadeout in die Audiodatei eingerechnet wurde, wird der gesamte Bereich nach dem Fadeout ausgewählt und über die Funktion "Stille" dieser Bereich von Audiosignalen gesäubert. Hiermit wird vermieden, das doch noch winzige Artefakte beim Schneiden auf Länge vorhanden sind.

Nun wird die Audiodatei auf ihre endgültige Länge geschnitten, ich schneide auf eine Länge von +2 Sekunden nach Ende des Fadeouts. Zum Schluss muss die Audiodatei noch gebounced werden, was bedeuted, das alle gemachten Bearbeitungen in Ozone...also faktisch die Masteringparameter in die Datei eingerechnet werden. 

Gebounced sollte immer unter Verwendung des sogenannten Ditherings und in das CD Format 44,4 kHz bei 16 Bit. Dithering verhindert Quantisierungsfehler beim Umrechnen vom internen Format des Softwaremischpultes in das CD-Format. Moderne DAW's arbeiten intern mt 24 bis 64 bit bei bis zu 296 kHz, würde man dies ohne Dithering auf CD-Format bringen, würden unweigerlich Quantisierungsfehler auftreten und in der späteren CD wären Knistern und Knackser zu hören.



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