Tonabnehmer einbauen
Vorwort
Die Komplexität des Einbaus eines Tonabnehmers hängt maßgeblich vom verwendeten Schaltungslayout ab. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass die Angelegenheit thomann mit ein paar Erfahrungen im Umgang mit dem Lötkolben, der Fähigkeit Diagramme und Farbcodes zu lesen und einer Portion handwerklichem Geschick problemlos zu managen ist. Am einfachsten geht es natürlich, wenn man einen Pickup durch einen gleicher Bauart ersetzt. Also einen 2-adrigen durch einen 2-adrigen und einen 4-adrigen durch einen 4-adrigen.
Neben entsprechendem Löt-Equipment sollte man sich einen kleinen Standard- sowie einen Kreuzschlitz- Schraubendreher bereitlegen. Außerdem brauchen wir eine Zange und eine kleine Abisolier-Zange. Alternativ kann man zum Abisolieren der Kabel aber auch eine Rasierklinge oder scharfes Messer verwenden. Falls man auch neue Potis einbauen möchte, sollte man zum Anschleifen des Gehäuses Sandpapier im Haus haben. Das hilft dem Lötzinn eine feste Verbindung mit dem Metall des Potigehäuses einzugehen.
Gerade wenn man sich mit der Schaltung einer Gitarre nicht auskennt, sollte man einen Pickup auf jeden Fall nur durch ein Modell ersetzen, das über identische Anschlusskabel verfügt. Ein in einer komplex verdrahteten Gitarre verwendeter 4-adriger Humbucker, sollte also nur durch einen 4-adrigen Nachfolger abgelöst werden. Außerdem ist es unbedingt notwendig, sich vor dem Ablöten des alten Pickups genau zu merken, welche Kabel wo angelötet waren. Am besten man macht sich gleich thomann eine kleine Skizze. Die jeweiligen Funktionen der Kabel kannst du unsere Farbcode-Tabelle entnehmen. Sollte allerdings ein „No Name“ Produkt verwendete worden sein hilft nur eins: Durchmessen!Verwende zum Löten einen Lötkolben mit einer kleinen Spitze. Gerade beim Löten an komplexeren 5-Wege-Schaltern oder kleinen Mini-Switches ist akkurates Arbeiten sehr wichtig da es, wegen der geringen Abstände zwischen den Kontakten, schnell zu Kurzschlüssen kommen kann.
Tonabnehmer austauschen
Um ein kunterbuntes Chaos bei der Verdrahtung von Humbuckern zu vermeiden, kennzeichnen die Hersteller die Anschlussdrähte ihrer Pickups mit Farbcodes. Leider hat man sich dabei auf kein einheitliches System geeignet und so kocht jeder sein eigenes Süppchen. Aber was soll man meckern: Wir können ja schon froh sein, dass zumindest die Farbwahl über die Jahre konstant geblieben ist! Außerdem liegt im Allgemeinen ein Anschlussplan bei, der zeigt was läuft. Hat man den verdaddelt, hilft vielleicht die rechts stehende Liste mit den Codes der gängigsten Hersteller:
Beim eigentlichen Einbau ist zunächst darauf zu achten, das der Tonabnehmer genügend Platz in der Gitarre hat. Obwohl heutzutage ja alles und jeder genormt ist, kann es passieren, das ein Tonabnehmer beim Einbau im Schlagbrett oder der Fräsung im Body klemmt. Dies sollte man unbedingt vor dem Zusammenbau beseitigen, da ansonsten die Verstellmöglichkeiten möglicherweise eingeschränkt werden. Man sollte auch unbedingt eine Handskizze des "alten" Schaltbildes anfertigen...man kann ja nie wissen!
Beim Ein bzw. Auslöten der Tonabnehmer ist äusserste Vorsicht geboten, manche Schalter oder Potis reagieren auf zuviel Hitze mit anschliessendem Wackelkontakt bzw. Kratzen. Ausserdem nicht mit dem Lötkolben den Lack verbrennen, das passiert schneller als man denkt. Bei den Masseverbindungen auf den Potigehäusen ist es sinnvoll sofort nach dem auslöten des alten Kabels sofort das Neue anzulöten, da das Gehäuse noch sehr heiss ist und somit nicht zweimal erhitzt werden musss. Die Kabel der Tonabnehmer wenn möglich nicht zu kurz abschneiden um spätere Modifikationen nicht zu erschweren.
Achten Sie beim Löten immer auf glänzende Lötstellen nach dem Erkalten und nicht zu viel Lot verwenden.
Eine nicht ganz korrekte Lötverbindung wirkt möglicherweise negativ auf den Sound und bis man dann dahinter kommt wo der Fehler liegt, kann man schon fast verzweifeln. Ansonsten sind den Tonabnehmern meist umfangreiche Anleitungen bzw. Schaltungen beigegeben, oder man findet sie im Internet. Vor dem Zusammenbau der Gitarrre unbedingt alle Hohlräume nochmals auf Lötperlen, Kabelreste oder abgezwickte Drahtstücke prüfen, diese könnten ungewollte Verbindungen zur Masse schaffen und die Gitarre lahm legen. Unbedingt auch alle Masseverbindungen prüfen