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Frequenzen


Vorwort

Grafischer Equalizer, parametrischer Equalizer, Shelf und Bandpass, all das sind sicherlich tolle Werkzeuge um den obergeilen Sound zu erzeugen. Doch wo muss man drehen, welche Frequenzen sind es, die den Sound nicht so machen wie man in gerne hätte. Man kann zwar im Trüben fischen, sprich einfach mal drehen,


aber ob das dann das gewünschte Ergebnis bring wage ich mal zu bezweifeln. 

Kaum ein Musiker hat eine fundierte Tontechnikausbildung oder entsprechende Kenntnisse um zielsicher die Frequenzen im Mix so zu beeinflussen, das ein optimales Ergebnis erzielt wird.

Daher nachstehend eine kurze Übersicht zum Thema Frequenzen.

Übersicht Frequenzen

Die einzelnen Frequenzbereiche und ihre Wirkung auf den Klangeindruck

• 40-60 Hz dröhnend. Hier wird viel Luft bewegt. Kleine Lautsprecher haben in diesem Bereich Probleme. Daher muss man hier vorsichtig sein.

• 60-150 Hz fetter Sound. Eine Oktave über dem dröhnenden Sound. Hier kann man Fülle im Bassbereich erzeugen, ohne dass die Wände wackeln.

• 125-250 Hz hört sich an, als ob eine Decke drüber liegt. Wird durch die tieferen Bassbereiche maskiert. Ist meistens ein Problembereich.

• 250-500 Hz fast wie der obige Bereich. Als ob eine Wolke den Klang dämpft. Allerdings nicht mehr so schlimm.

• 500-1kHz tiefe Mitten. EQ Erhöhungen in diesem Bereich sorgen für den "kleinen Raum" Effekt. Badezimmer-Sound ohne die damit verbundenen Reverbs.

• 500-5kHz Mitten. Enthalten die 1. und 2. Harmonischen der meisten Instrumente.

• 3-6 kHz Presence oder obere Mitten. Macht den Sound präsent.

• 7-10 kHz Zisch-Sounds des Silben.

• 10-12 kHz beißende aber durchaus angenehme Höhen .

• 12-20 kHz funkelnde brilliante transparente Höhen. Sehr hohe Harmonische der Instrumente bzw. die Becken des Drummers.

Tipps zu den wichtigsten Instrumenten

Gesang

Bitte niemals die Bässe anheben, um einer weiblichen Stimme mehr Fülle zu geben! Bei männlichen Stimmen ist es in engen Grenzen jedoch möglich. Zwischen 500Hz and 800Hz kann man der Stimme Wärme hinzuführen. Für eine transparente klare Stimme ist der Bereich zwischen 3,5kHz und 6kHz entscheidend. Falls wir hier zu viel anheben, können wir allerdings schon Probleme mit Zisch-Lauten erhalten. Außerdem neigt das Mikrofon dann zu verstärkten Feedbacks. Falls wir einen variablen Low-Shelf Filter z.V. haben, dann können wir diesen pauschal auf 200Hz voreinstellen und dann langsam hochdrehen, bis hörbar die Stimme an Bässen verliert. Danach wieder ein Stück zurück. Hiermit haben wir dann Trittschall bzw. Geräusche die direkt durch das Anfassen des Mikrofons enstehen minimiert.

Bass Drum

Um die Bass Drum im Mix hervorzuheben ist es am Besten im Bereich zwischen 60Hz und 100Hz sie etwas anzufetten, aber wirklich nur etwas! Der eigentliche Kick liegt in der 1,5kHz und 3kHz Region. Diese muss mit angehoben werden, da die Bass Drum sonst zum Wummern tendiert. Außerdem erhalten wir durch den daraus entstehenden Smilie-Frequenzgang genug Platz für Bass, Gitarre und Gesang.

Bass 

Wie auch schon bei der Bass Drum können wir im Bereich um 100Hz den Bass andicken. Allerdings sollten wir auf gar keinen Fall versuchen mehr herauszuholen als der Bass uns gibt! Außerdem ist es sinnvoll in diesem Bereich die Bass Drum anzuheben und den Raum über der Bass Drum mit dem Bass auszufüllen. Um den Bass im Mix klar erkennbar zu machen, können wir die Harmonischen zwischen 1kHz und 2kHz anheben.

E-Gitarren 

Die wichtigste Regel für E-Gitarren lautet, dass wir nichts anheben können, was die Gitarren-Effekt-Verstärker Kombination nicht liefert! Um die Gitarren auf die heutigen Hörgewohnheiten hin anzupassen und sie von den anderen Instrumenten klar zu separieren, können wir sie im Bereich zwischen 2,5kHz und 5kHz schmalbandig anheben. Also z.B. bei 3Khz die erste und bei 4,5kHz die zweite E-Gitarre. Grundsätzliche Änderungen des Sounds sollten wir am Mischpult jedoch nicht vornehmen. Hier wäre es besser mit verschiedenen Gitarren, Verstärkern und Mikrofonen zu experimentieren.

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